Es ist für mich zu einem geflügelten Wort geworden „ich gehe in den Wald“. Was ich auch sehr oft mache, da ich dort Ruhe und Muße finde.Vor Jahren bin ich zu folgendem Gedicht gekommen, das mich inspiriert und mir oft über manches „Wehwehchen“ hinweg geholfen hat.
Der Doktor Wald
Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen
Mich unverstanden fühle oder alt,
wenn mich die holden Musen nicht liebkosen,
dann konsultiere ich den Doktor Wald.
Er ist mein Orthopäde und mein Internist.
Er hilft mir sicher über jeden Kater,
ob es aus Kummer oder Kognak ist.
Er hält nicht viel von Pülverchen und Pillen,
doch um so mehr von Luft und Sonnenschein.
Und kaum umfängt mich seine duft`ge Stille,
raunt er mir zu: Nun atme mal tief ein!
Ist seine Praxis auch sehr überlaufen,
in seiner Obhut läuft man sich gesund;
und Kreislaufschwache, die noch heute schnaufen,
sind morgen ohne klinischen Befund.
Er bringt uns immer wieder auf die Beine
Und unsere Seelen stets ins Gleichgewicht
verringert Fettansatz und Gallensteine –
bloß Hausbesuche macht er leider nicht.
(Verfasser nicht bekannt)